erstellt am 20.01.2022

Montag abends um sechs gehe ich spazieren. Ich zeige so meine Unzufriedenheit mit einer drohenden Impfpflicht.

Dabei ist Impfen schon der falsche Begriff. Vor Corona war eine Impfung die Gabe kleiner Mengen abgeschwächter Krankheitserreger um das Immunsystem zu trainieren. Inzwischen wird darunter die Injektion großer Mengen synthetischer Messenger-RNA verstanden um Körperzellen zur Produktion von in dieser RNA codierten Proteinen zu zwingen. Dies ist meiner Meinung nach ein ganz unterschiedliches Verfahren das den Begriff der Impfung nicht verdient. Ich spreche deshalb im folgenden nicht von Impfung sondern von mRNA-Behandlung.

Seit einem Jahr wird nun intensiv versucht die Ausbreitung der Corona-Virus Erkrankung mit einer solchen mRNA-Behandlung zu stoppen. Die so behandelten Menschen seien voll geschützt hieß es. Die heutigen Zahlen sprechen aber eine andere Sprache. Ein Vergleich der Inzidenzen sowohl innerhalb der Bundesrepublik als auch international zeigt keine Eindämmung der Krankheit in den stärker durchgeimpften Gebieten. Die mRNA-Behandlung ist flächendeckend gescheitert.

Anfangs war mein Zögern mich dieser Behandlung zu unterziehen in meiner Skepsis gegenüber der Gentechnik und in befürchteten Nebenwirkungen begründet. Die bestenfalls bescheidene Wirkung der mRNA-Behandlung bestärkt mich in meiner Zurückhaltung. Ich sehe derzeit überhaupt keinen Grund mich an diesem medizinischen Großversuch zu beteiligen und fühle mich von einer Impfpflicht eher bedroht.

Solange das so ist werde ich weiterhin - wenn ich irgenwie Zeit habe - Montag abends um sechs spazieren gehen und freue mich auf nette Gespräche auf der Gass.

Ralph Heidenreich

Update

erstellt am 13.02.2022

Ende Januar erhielt ich einen längeren Kommentar, der in harscher Spache kein gutes Haar an meiner kurzen Erklärung lässt. Ich veröffentliche den Text mit Genehmigung des Autors hier und möchte meinerseits ein paar Kleinigkeiten anmerken:

Ein erster Kritikpunkt ist, dass meine Definition von Impfung falsch sei. Ich habe aber nur behauptet, die Definition sei geändert worden und das lässt sich in jedem älteren Lexikon nachlesen, zum Beispiel im 3-bändigen Lexikon der Deutschen Buch-Gemeinschaft von 1963:
"Impfung
Einverleibung von kleinsten, abgeschwächten Bakterienmengen oder -giften in oberflächliche Hautwunden oder ihre Einspritzung zum Schutz gegen ansteckende Krankheiten..."
Rechtliche Definitionen wurden ebenfalls angepasst. Eine
Richtlinie der Europäischen Kommission enthält beispielsweise den lustigen Satz "Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten sind keine Gentherapeutika". Das mag rein rechtlich nun so sein, aus wirtschaftlicher Sicht schaut es aber schon ganz anders aus.
So führte Stefan Oelrich, Chef der Pharmasparte von Bayer, auf dem "World Health Summit" im Oktober 2021 die mRNA-Behandlung als Beispiel für eine "cell- and gene-therapy" an. Das Video gibt es hier, Oelrichs Vortrag beginnt bei 1:29:40, das Zitat ist bei 1:37:30.

Als nächstes sei meine Ansicht falsch, es handele sich um eine große Menge und der mRNA-Stoff würde auch keinen Zwang ausüben. Der Kritiker selbst berechnet die Menge an mRNA in einer Impfdosis auf 2,31 x 10-11 mol. Nun entsprechen 2,31 x 10-11 mol rund 1,4 x 1013 mRNA-Molekülen, in Worten 14 Tausend Milliarden. Das ist eine so große Menge, dass ein Ereignis mit der Wahrscheinlichkeit eines Lotto-Sechsers darin etwa 100 000 mal zu erwarten wäre.
Der mRNA-Stoff benutzt dabei den Zellstoffwechsel zur Produktion des Spike-Proteins und ist darin einem Virus ähnlich, das ja auch den Zellstoffwechsel kapert und zur Produktion von Viren zwingt.

Im weiteren wird ausgeführt, dass eine Impfung mit dem mRNA-Stoff eine gute Sache sei auch wenn sie das Auftreten der Krankheit nicht verhindert. Immerhin führe sie zu milderen Verläufen. Wer also noch nach Argumenten für eine der gängigen mRNA-Behandlungen sucht wird da fündig.
Meine Argumentation richtet sich aber in erster Linie gegen die Einführung einer Impfpflicht. Ein derartiger Eingriff in die körperliche Unversehrtheit setzt meiner Ansicht nach schon voraus, dass die Impfung geeignet ist, die entsprechende Krankheit einzudämmen, zurückzudrängen und bestenfalls zum Verschwinden zu bringen. Dies wurde anfangs auch versprochen - Stichwort Herdenimmunität - und ist überhaupt nicht eingetreten. Die mRNA-Behandlung hat mindestens in dieser Hinsicht vollkommen versagt.

Abschließend sei daran erinnert, dass vor nicht einmal einem halben Jahr eine Bundestagswahl stattfand bei der sich alle Parteien vehement bis kategorisch gegen eine Impfpflicht ausgesprochen haben.

Ralph Heidenreich